Nichtraucherschuzgesetz
Seit dem 1. Mai ist das Nichtraucherschutzgesetz in Kraft getreten. Erst dachte ich, wie ich diese
Meldung las, dass es mich gar nicht betreffen würde, da ich schon vor
gut zwei Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe.
Doch nach längerem überlegen betrifft
es mich in vielen Bereichen meines Lebens doch.
Zwar werde ich in Cafes oder Bars
nicht mehr vom Qualm belästigt, was mich allerdings nie sonderlich
gestört hat, aber in einer ganz besonderen Situation
trifft mich das Nichtrauchergesetz als Autistin irgendwie doch recht hart.
Dazu muss ich erklären, dass meine
Filterfunktionen im Gehirn nicht richtig funktionieren und Geräusche
nicht wirklich ausgefiltert werden können, so dass ich alles viel
lauter wahrnehme wie andere Menschen. Das führt sehr schnell zu
einer sensorischen Überlastung.
In diesen Momenten brauche ich einen
Rückzugsraum, in dem es etwas leiser ist und ich zur Ruhe finden
kann.
Bei Real gibt es so einen Fall für
mich. Der Laden ist mir ständig zu laut und wenn ich ihn
betrete habe ich nach einigen Minuten schon eine sensorische
Überreizung.
Mein Glück, dass das eingebettete Cafe einen Raucherraum besitzt. In diesem sitzen weniger Leute
und es ist ein komplett geschlossener Raum, der automatisch natürlich
auch viele Geräusche ausfiltert und somit für mich eine willkommene Ruhezone darstellt.
Darstellt ?
Wohl eher seit dem 1. Mai darstellte,
denn dieser Raum wird nun abgebaut da man ihn nicht mehr braucht. Das
heißt für mich, Real-Besuche werden nicht mehr möglich sein.
Auch in einem anderen Lebensbereich
schneidet das Gesetz mir in mein tägliches Leben.
Wenn ich abends mit meinem
Hund raus gehe, muss ich zwangsläufig an einer Bar vorbei. Ansich
ist das auch nicht problematisch, es sei denn, es wird bei mir mal
etwas später und die angetrunkenen Leute verlassen die Bar, dann
habe ich schon sehr viel Angst und das laute Gröhlen dieser Menschen
erschreckt mich.
Bis zum 1. Mai brauchte ich mir also
keinerlei Gedanken zu machen, abends vielen angetrunkenen Menschen
dort über den Weg zu laufen. Das hat sich ja nun geändert. Jetzt
muss ich jeden Abend durch eine Gruppe alkoholisierter Leute gehen.
Dabei fühle ich mich furchtbar ängstlich. Nicht nur, dass ich da durch muss, auch die Belästigungen die ich dadurch erfahre, sind kaum zu ertragen.
Also wird der all-abendliche Hundelauf
zum Hunde-Rennlauf für mich.
Das ist ganz und gar nicht schön.
Hat denn dieses Gesetz ein positives
Argument für mich bereit, außer das ich nun ganz oft Leute sehe, die
gegen ein Gesetz verstoßen ?
Da muss ich lange Überlegen, doch im
Moment fällt mir keines ein.
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